Mittwoch, 08. September 2021, 11:49 Uhr
von Magnus

These: Warum SPD und Grüne sich gegen die Linke abgrenzen

Olaf Scholz und alle relevanten Stimmen in der SPD grenzen sich deutlich gegen eine Koalition mit der Linken ab. Auch bei den Grünen ist das nicht anders. Gleichzeitig sind die inhaltlichen Übereinstimmungen fast schon zwingend. Warum ist das so?

Sowohl für die SPD, als auch für die Grünen ist es neben Mandaten und Posten wichtig, dass sie möglichst viel von ihren politischen Ideen durchsetzen können um ihre Wähler*innen möglichst zu behalten. Parteien aus dem konservativen Lager machen ihnen da in vielen Punkten einen Strich durch die Rechnung.

Zu beobachten war das bisher an den Diskussionen zwischen SPD Basis und der neu gewählten Parteiführung um Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans und auf der anderen Seite der Spitzenkräfte von CDU/CSU. Auch FDP Chef Lindner stellt immer wieder Richtung oder Schritte von Grünen und SPD grundsätzlich in Frage.

Gewinnen können die beiden grössten Parteien aus dem fortschrittlichen Lager also nur, wenn sie das fortschrittliche Lager insgesamt vergrössern.

AfD, CSU, CDU, FDP gegen SPD, Grüne, Linke

Oder auch "Konservativ" gegen "Progressiv".
Oder auch Geld gegen kein Geld.

Sie müssen also Wähler*innen aus dem konservativen Lager herauslösen und ins progressive Lager holen. Nur wenn die SPD und die Grünen Wähler*innen der CDU/CSU oder FDP gewinnen, gewinnen sie wirklich. Wenn sie nur Wähler*innen holen, die einer der anderen fortschrittlichen Parteien fehlen, bringt ihnen das nur wenig.

Schreckgespenst "Sozialismus"

Da der Begriff "Sozialismus" für sehr viele Menschen eine tief eingebrannte Angstvorstellung ist - nicht nur für Konservative, sondern für alle Menschen, die im Osten jahrzehntelang in einer Diktatur mit der "Rechtfertigung Sozialismus" gelitten haben - muss jede Assoziation damit vermieden werden. Nichts darf Konservativen Angst machen, eventuell doch die Grünen oder die SPD zu wählen.

Und eine mögliche Koalition mit der SED Nachfolge Partei macht immer noch definitiv Angst, auch wenn diese Angst eher emotional ist und argumentativ nicht wirklich begründbar ist.

These: Bestreiten Grüne und SPD vor der Wahl eine Koalition mit der Linken, holen sie mit grösserer Wahrscheinlichkeit Stimmen aus dem Konservativen Lager.